Zeitwohnen Düsseldorf präsentiert: Flehe
Wohnen direkt am Rhein!
Denkt man an den Stadtteil Flehe, so denken deren Bewohner wohl am ehesten an die Fleher Brücke. Die Brücke gehört zur Südtangente von Düsseldorf. Aber Flehe ist überaus attraktiv, was die Grünflächen betrifft. Denn 40 Prozent des Stadtteils werden für die Forst- sowie Landwirtschaft genutzt. Somit hat sich hier ein dörflicher Charakter etwas erhalten. Urkundlich angeführt wurde Flehe im Jahr 1402 zum ersten Mal. In Flehe gibt es ein stattliches Wäldchen und hier befindet sich auch die Wassergewinnungsanlage der Düsseldorfer Stadtwerke. Aus Filterbrunnen wird Uferfiltrat gefördert. Das Rheinwasser wanderte durch Sandschichten und wird hier als Trinkwasser aufbereitet. Zum Spazieren gehen eignet sich die Gegend daher nicht unbedingt.
Flehe hat eine Fläche von 2,05 km² und 2.518 Einwohner mit Stand von 2013. Der Stadtteil gehört zum Stadtbezirk 3 in Düsseldorf. Flehe befindet sich im Süden Düsseldorfs und grenzt an folgende Stadtteile: Volmerswerth, Bilk, Himmelgeist. Flehe liegt gleich neben dem Rhein und ist einer der kleineren Stadtteile von Düsseldorf. Die Administration wird dem Stadtbezirk 3 zugerechnet.
Stadtteilgliederung von Flehe
Im Wesentlichen ist Flehe sehr landwirtschaftlich geprägt. Zwischen der Fleher Kirche und dem Rheinfluss herrscht viel Landwirtschaft, was Flehe sogar einen Dorfcharakter gibt. Dabei ist der Stadtteil aber stadtnah gelegen. Ab dem Aachener Platz jedoch hat Flehe einen Stadtcharakter. Jeden Samstag findet hier ein Trödelmarkt statt und lockt viele Menschen an. Die Bebauung in Flehe ist eher gering und auch die verhältnismäßig wenigen Einwohner geben Flehe Dorfcharakter. Der Ausländeranteil ist unterdurchschnittlich und liegt bei 7 %. Dies ist weit unter dem Durchschnitt in Gesamtdüsseldorf, der bei 16 % liegt. Das durchschnittliche Alter in Flehe liegt bei 44 Jahren.
Namensherkunft
Es ist anzunehmen, dass das Wort Flehe aus dem Mitteldeutschen stammt. "Flet" bedeutet Fluss, aber es gibt auch die Worte "Vle", "Flee" sowie "Vlye". Diese Bezeichnungen meinen "an der Strömung gelegen". Es gibt andere Vermutungen, dass es sich bei Flehe um "Flüchten" handelt, also eine Art Fluchtpunkt. Über lange Jahre meinte man auch spaßeshalber, es beziehe sich auf "flehen", da es immer wieder Hochwasser gab. Die Eingemeindung von Flehe erfolgte sehr früh, und zwar im Jahr 1384. In einer Urkunde fand sich der Name jedoch erst im Jahr 1403.
Infrastruktur in Flehe
Eine Wassergewinnungsanlage ist im Stadtteil gelegen. Auch die Düsseldorfer Stadtwerke befinden sich hier, die der Trinkwasseraufbereitung dienen. Die Fleher Brücke ist im Stadtteil der bekannteste Bau. Hier führt die Autobahn 46 über die Brücke hinüber. Die A46 zieht sich von Neuss nach Wuppertal.
Die Kirche Mater Dolorosa in Düsseldorf
Die Mater Dolorosa ist eine katholische Pfarrkirche, die in Flehe liegt. Sie wird auch Schmerzensreiche Mutter genannt und besitzt zwei verschiedene Baustile. Dies lässt sich aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte erklären.
Geschichtliche Fakten
Seit dem Jahr 1906 war der Stadtteil ein Rektorat der Pfarrei Bilk. Erst im Jahre 1911 bekam die Kirche ihre Eigenständigkeit. Seit dem Jahr 1889 gab es einen Verein für den Kirchbau. Die Grundsteinlegung für die Kirche in Flehe war im Jahr 1905. Es bestanden Pläne von Caspar Clemens Pickel, der die Kirche dreischiffig bauen wollte. Sein Plan war es auch, die Fleher Kirche neugotisch zu errichten. Beim Bau wurde aber vorerst nur das Querschiff sowie der Chor errichtet. Im September 1906 wurde die Kirche eingeweiht. Die Fleher Kirche besteht aus rotem Backstein und im Jahr 1943 wurde sie im Bombenhagel sehr zerstört. In den Jahren 1949 bis 1951 wurde die Kirche wieder aufgebaut. Das Querhaus wurde nurmehr mit einer Holzdecke ausgestattet. Im Jahr 1960 gab es einen Architektenwettbewerb, um die Kirche zu vollenden. Emil Steffann ging dabei als Gewinner hervor. Das neugotische Querhaus bekam daraufhin ein Langhaus, dreischiffig. Der neue Stil war frühromanisch und seine Inspiration bekam Steffann von Basiliken aus dem frühen Christentum. Die Fenster der Kirche sind klein und in Rundbogenstil ausgestattet. Der Architekt behielt die Bauweise mit roten Backsteinen bei. Im Jahr 1964 wurde die Kirche feierlich eingeweiht.
Orgel der Kirche
1968 kam es zum Orgelbau durch den Orgelbauer Romanus Seifert & Sohn. Die Orgel in der Fleher Kirche besitzt 22 Register, die auf zwei Manualen aufgeteilt sind und hat ein Pedal. Es handelt sich dabei um ein Schleifladeninstrument. Die Orgel hat elektrische Registertrakturen sowie mechanische Spieltrakturen.
Fleher Brücke
Die Brücke in Flehe besitzt einen Brückenpylon mit der größten Höhe in ganz Deutschland. Außerdem hat sie auch die größte Spannweite. Die Brücke ist eine Schrägseilbrücke und hat eine Hauptspannweite von 368 Metern. Die Brücke ist eine Schrägseilbrücke und als der Bau fertiggestellt wurde, konnten sich die Fleher damit rühmen, die am weitesten gespannte Schrägseilbrücke auf dem Planeten zu besitzen, einhüftig.
Konstruktion des Bauwerks
Am linken Rheinufer steht der Stahlbetonpylon. Dieser ist 146,7 Meter hoch und hat die Form eines Ypsilons, welches umgedreht wurde. Bemerkenswert ist der Aufzug sowie eine Treppenanlage, die sich in den Stielen des Pylons befinden. Die Stiele sind mit einer Kletterschalung verarbeitet worden. Das Brückendeck ist 41,7 Meter breit und die Fahrbahnplatte ist orthotropen. Die Vorlandbrücke hat 13 Felder und wurde in Spannbetonbauwerkweise errichtet. Sie ist 780 Meter lang und ihr Überbau hat neun Felder. Das Brückendeck besteht aus Stahl und die Höhe der Konstruktion sowie der Spannbeton-Vorlandbrücke beläuft sich auf 3,80 Meter.
Geschichtliche Daten zur Brücke
Gerd Lohmer entwarf die gesamte Konzeption des Bauwerks und Fritz Leonhardt plante die Vorlandbrücke. Leonhardt brachte auch eine Idee für die Gesamtkonzeption ein, jedoch wurde diese nicht berücksichtigt. Der Brückenbau startete im Jahr 1976 und die Kosten beliefen sich auf 94,6 Millionen DM. Durch diesen Brückenbau erfuhr die Südseite von Düsseldorf eine erhebliche Verkehrsentlastung. Am 3. November 1979 fuhren die ersten Autos über die Fleher Brücke. Durch die neue Brücke wurde auch der Verkehr auf der einstigen Südbrücke entlastet. Das neu errichtete Bauwerk wurde vom ADAC Generalatlas im Jahr 1980 noch nicht erfasst. Im Jahr 1991 wurde ein Antrag zum Bau von Lärmschutz abgelehnt.
2003 kam es zu einer Überprüfung der Brücke und es wurden Rostschäden festgestellt. Die Tragseile wiesen Rost auf und neun Seile mussten ausgewechselt werden. Die Brücke hat 96 Einzelseile und der Austausch der rostigen Seile kostete 9,5 Millionen Euro. Weitere 7,5 Millionen Euro wurden für Rostschutz ausgegeben. Im Jahr 2006 wurden die Ausbesserungsarbeiten aufgenommen und im Jahr 2010 kamen sie zum Ende. Auch auf der Neusser Seite wurden Ausbesserungsarbeiten vorgenommen und ebenfalls 2010 zu Ende gebracht. Der Seiltausch war vom Wetter völlig unabhängig. Es wurde in Bündeln ausgebessert und es gab tunnelmäßige Verkleidungen.
Wenn Sie mal in Düsseldorf auf Zeit wohnen müssen, dann besuchen Sie doch mal die Brücke?!